Pressemeldung des LJV-Rheinland-Pfalz

 

Wildtiere kennen weder Sommer- noch Winterzeit. Wenn sich durch die Zeitumstellung am 30. Oktober der Berufsverkehr in die Dämmerungsstunden verlagert, erhöht sich die Wildunfall-Gefahr.

 

 In den Dämmerungsstunden machen sich viele Wildtiere auf die Nahrungssuche oder kehren in ihre Tageseinstände zurück. Dabei überqueren sie nicht selten einige Straßen. Autofahrer sollten zu dieser Zeit besonders aufmerksam sein. In Rheinland-Pfalz kam es von April 2009 bis März 2010 mehr als 19.000 mal zum Crash mit Wildtieren. Rehe führen mit rund 16.800 Unfallopfern die traurige Statistik an. Schwarzwild (1.999), Rotwild (377) und Damwild (47) folgen. Die Dunkelziffer ist aber ungleich höher, da viele Unfälle mit Wildtieren nicht gemeldet werden.

 

 

Die rheinland-pfälzische Jägerschaft engagiert sich aktiv, um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Im Frühjahr 2010 brachten Jäger in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung Wild-Warn-Reflektoren auf einem 1,8 Kilometer langen Straßenabschnitt bei Kindenheim, nördlich von Grünstadt, an, wo es durchschnittlich etwa 13 mal im Jahr zu einem Unfall mit Rehwild kam. Noch im Herbst des gleichen Jahres sank auf dieser Strecke die Zahl der Wildunfälle auf zwei Zusammenstöße. Auch in anderen Landkreisen von Rheinland-Pfalz, wie Bad Kreuznach oder Neuwied, fanden ähnliche Aktionen statt. Die Anzahl von Wildunfällen sank dort ebenfalls signifikant.

 

 

Autofahrer können mit dem richtigen Verhalten selbst Wildunfälle vermeiden. Zunächst sollten Pkw-Führer in waldreichen Gebieten ihre Geschwindigkeit anpassen. Wechselt ein Stück Wild über die Straße, sollte der Fahrer das Licht abblenden, hupen und bremsen – keinesfalls versuchen, auszuweichen. Ist es trotz aller Vorsicht zu einem Unfall gekommen, sollte der Autofahrer die Unfallstelle sichern und die Polizei verständigen. Ist das Stück noch am Leben, verständigt die Polizei den zuständigen Jäger, damit dieser das Tier von seinen Leiden erlöst. Keinesfalls darf das Tier in das eigene Fahrzeug „eingepackt“ werden, denn das wäre Wilderei.